Zwei elektroakustische Generationen treffen aufeinander, wenn Katharina Klement und Daniel Lercher sich auf ein Packel hauen. Aufgenommen im grundsympathischen Wiener Club Châteu Rouge, stehen knappe Kürzel an der elektronisch verstärkten Zither neben langgezogenen elektronischen Soundstrecken. Beide Ausformungen finden ihren Niederschlag auf der Coverzeichnung: Krixikraxi von Klement, gerade Linien von Lercher. Wir begeben uns auf Gravity Rise auf sonische Abenteuer, die weder vor der Reduktion noch vor dem Ausufern besondere Scheu entwickeln, weder vorm Abstrakten noch vorm Konkreten, weder vorm Zerbröckeln noch vorm Verfestigen. Ein Dokument einer Utopie-gesinnten Klangreise durch bislang teilweise unerhörte akustische Landschaften. Da haben sich zwei gefunden, die am Tüfteln offenbar genauso viel Lust zu empfinden vermögen wie am prägnanten, punktuell harschen Ausdruck. Herauskommt ein köstliches, nicht zu süß geratenes, eclair (ohne Accent auf dem e), ein umgangssprachlich Liebesknochen genanntes französisches Brandteiggedicht.
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